(Spiel) Berichte (Sommersemester 2009)
Das Faltulenzturnier!
1.Spiel: Equipo! die Frage: wie würde man starten? ... man startete gut! sichere Abwehr, eine Traumkombination Häßler, Riedle, Häßler 1:0... doch in letzter Minute erziehlte der Torhüter (!!!) des Gegners mit einem Thorsten Frings Gedächtnisschuss noch den Ausgleich. Dennoch kein schlechter Auftakt des Dreisatzes.
2.Spiel: Die einzige unbekannte Mannschaft der Dynamo Gruppe begann Offensiv stark, Defensiv jedoch unsotiert. Man konnte noch nicht erahnen, dass diese Truppe später im Finale stehen würde. Zumal man nach dem abgebrühten Tor durch Kostas nach Traumpass Baarns und ca. 7 vergebenen Chancen von Riedle am Ende hochverdient 1:0 gewann!
3.Spiel: Gegen die mit dem Rücken zur Wand stehenden Fleischkombinat Hackler sicherte man sich durch eine souveräne Leistung das hochverdiente 0:0 Unentschieden.
4.Spiel: Broiler oder Equipo! Das war die Frage, die sich der Dreisatz stellen mußte: denn würde man das letzte Spiel gewinnen, wären die Namenskollegen ausgeschieden und der führende des UnicupIndex im Viertelfinale... Mußten die Broiler bei ihrem Jubiläum zittern konnte der Dreisatz bereits befreit aufspielen! Und wie. Der zuvor gefoulte Riedle traf per direktem Freistoß in Mario Basler Manier zur 1:0 Führung. Nicht nur aus Mittleid kassierte man jedoch kurz darauf den 1:1 Ausgleichstreffen durch den Clou. Dabi blieb es! Goldbroiler und Dreisatz feierten! Somit zog man mit einem positiven Torverhältnis und dem damit verbunden Gruppensieg ins Viertelfinale ein und wurde schon als Geheimfavorit gehandelt.
Im Sonderwettbewerb konnten Reuter und Riedle nicht ganz an die fussballerische Leistung anknüpfen und erreichten nicht die Finalrunde...
5.Spiel: Rechtzeitig zum Viertelfinale dann das erste Fragezeichen! Man bekamm Zuwachs und hatte somit auf einmal Auswechselspieler. Wie würde das eingespielte Team das bisher zu überzeugte dies annehmen? Würde man wie zuletzt den Viertelfinalfluch besiegen? NEIN. mit einer äußerst schwachen Leistung unterlag man am Ende deutlich mit 0:3. Dabei will gesagt sein, dass es nicht unbedingt an den Auswechselspielern lag ;-)
Shoot Out: Die Devise war klar: 5. oder 8. wollte man werden, da diese beiden Plätze noch in der Historie fehlen. Aber es kamm wie es kommen mußte man wurde (typisch Dreisatz) SIEBTER. Nachdem noch im ersten Neunmeterschießen zwei Dreisatzspieler die Nerven fehlten und Illgner bei 4 Schüssen zwar dran war, aber keinen halten konnten lief es im darauffolgendem "Spiel" gegen Glückauf Bergfriedhof besser. Diesmal versagte nur ein Dreisatzspieler und Illgner fischte sich den letzten Ball aus dem Winkel. Da bereits ein Schütze des Bergfriedhofs vorher über das Tor schoss war der 7. Platz eingetütet...
Von Beginn an war klar: Ein Punkt genügt, aber gegen den vermeintlich
schlechtesten Gruppengeger wollte der Dreisatz mehr!
Sicherer Beginn, Starke Defensive. Schon nach wenigen Minuten erste dynamische
Angriffe...
Dennoch dauerte es ca 10 Minuten bis Riedle, vermutlich von Illgner angespielt,
nicht nur seine Erkältung sondern auch noch mehrere Abwehspieler stehen
ließ und mit rechts (!!!) einschob. Weitere gute (u.a. Kopfball) Chancen
vereitelte entweder der Torhüter oder der Dreisatz-Defensiv-Instinkt.
Dann kam es zum besten Dreisatzspielzug der letzten Semester: Nach einem durch
Illgner abgefangenen Angriff schaltete nicht nur er schnell. Der, per Abschlag
in Szene gesetzte Riedle, konnte sich in Baarns-Manier bis zur Grundlinie durchtanken
und auf eben jenen mitgelaufenen ablegen! Alleine vor dem Tor behielt Matthäus
die Übersicht und leitete den Ball gekonnt auf den heranrauschenden Brehme
weiter. Dieser hatte nun (fast) keine Mühe mehr den Ball im Tor unterzubringen!
Somit blieb dem Coach in der Halbzeit nur oben erwähnter Satz zu sagen.
(Erwähnenswert: ohne Schiedsrichter gab es in der ersten Halbzeit kein
Foul und auch keine Disskussion, dennoch wurde für die zweite Hälfte
ein (vermeintlich Unparteiischer eingewechselt).
2.Halbzeit: mit einer larifari Einstellung begann der Dreisatz diese und wurde
promt bestraft. So konnten vier zu passive Dreisatzspieler den gegnerischen
Stürmer nicht am Torschuss hindern und Illgner war zum ersten mal in dieser
Saison geschlagen! Nun beschloss man sich wieder zu sotieren. Und es gelang!
Dabei ließ man jedoch viele weitere hochprozentige Chancen ungenutzt.
So war es bezeichnent das quasi aus keiner Chance das nächste Dreisatztor
erziehlt wurde. Nicht unbedingt Riedle's technischen Fähigkeiten war es
zu verdanken das wiederum 3 Abwehrspieler es nicht fertig brachten ihn vom Leder
zu trennen und den Ball aus der Gefahrenzone zu beförden, so das die Internationalen
ihn am Ende nur noch aus dem Tor holen konnten. Die Fans waren sich sicher:
NUN IST DER DROPS GELUTSCHT!
Doch nun fing, der in diesem Fall nicht wirklich unparteiische, Schiedsrichter
an, das Spiel an sich zu reisen! Mehrere klare Fouls, Nicklichkeiten und Rückpass
auf seiten des FC Internationale wurden nicht gepfiffen, dafür aber ein
unberechtigter Handelfmeter gegen Dreisatz. Illgner konnte mit den Fingerspitzen
das 3:2 nicht verhindern.
Um es kurz zu halten: das Spiel eskalierte ein wenig und wurde mit immer größerer
Härte geführt, so gab es noch diverse strittige Szenen u.a. auch eine
vor dem letzten Treffer der Partie: 3:3. Dannach piff der Schiedsrichter zum
eigentlich einzigsten mal richtig: nämlich ab
Aus zeitlichen Gründen und drohenden Wutattacken wird hier auch der Bericht
beendet! ;-)
Rote Erde grüßt Volkswagen-Arena
Heute sind wir alle mit einer Gänsehaut aufgewacht, denn: Das größte
Ereignis des Fussballjahres ließ uns schon Stunden vorher Schauder über
den Rücken laufen. Die Entscheidung stand bevor: Ganz oder gar nicht, Mann
oder Maus, Paolo Rink oder Paolo Maldini.
Es ging um die Wurst. Die Beschreibung der Wurst, um die es geht? Ist sie etwa
" 62cm tall, weighs 7.5kg and cost CHF10,000 ( 6,800) to make"?
Nein. Das war der Championsleague-Pokal. Am 27. Mai ging es vor allem um die
direkte Qualifikation zur Finalrunde des Heidelberger Unicups. Deine
MuDDa brannte darauf, es dem Schwesterteam Dynamo Dreisatz nachzutun und
alles klar zu machen.
18:00 Anpfiff. Es ging gegen die Vollpfosten, ein bisher uneinheitlich spielendes
Team: Gegen Tabellenführer Team RiesenPenis erzielten sie dasselbe Ergebnis
wie Deine MuDDa, nämlich eine 1:0 - Niederlage. Gegen die Tabellenletzten
von Gravi United stand dagegen nur ein 2:2 zu Buche. Eine uneinheitliche Bilanz
erschwerte zuverlässige Prognosen. Klar war nur, dass eine substantielle
Investition an Blut, Schweiß und Tränen nötig sein würde.
Zäh und klebrig verflossen die Stunden, Minuten und Sekunden vor dem Spiel.
Die meteorologischen Extrembedingungen der letzten Tage legten eine Pause ein.
Bei angenehmen Temperaturen erwartete die Fans eine spannende Partie ohne Zufallselement.
Und die Spieler erwartete eine Überraschung... aber später mehr davon.
Unter kompetenter Leitung begann die Partie, die über weite Strecken wie
ein Freundschaftsspiel anmutete. Von der enormen Bedeutung der Begegnung war
nichts zu spüren, Fans und Auswechselspieler beider Teams feuerten gemeinsam
an und scherzten freimütig miteinander, als ginge es um nichts.
Nach dem Pfiff kam Deine MuDDa stark ins Spiel und dominierte das Spiel wie
selten in der Vereinsgeschichte. Die stärksten Teams aller Zeiten stehen
diese Saison in Diensten des Dreisatz und Deiner MuDDa, und lassen es ständig
auch merken. Wie lange muss man zurückdenken, bis man sich an eine Zeit
erinnert, als diese Mannschaften noch verzaubert haben, und noch nicht entzaubert
wurden.
Wiedergewonnene Spielfreude und neugewonnene Abgebrühtheit verbinden sich
derzeit in zwei Teams, die man, wie es heißt, diese Saison erstmal schlagen
muss. Die ersten Minuten der ersten Halbzeit bestätigten diesen Eindruck.
Wie immer war es die solide Abwehr, auf der die Sturmspitzen ihre Glanzlichter
setzen konnten. Die Vollpfosten machten ihrem Namen nur im Angriff alle Ehre,
in der Abwehr hielten sie dicht, mit wichtiger Unterstützung von ihrem
Torhüter.
Dreisatz aber machte Druck. Nach einer Vorlage durch Riedle war Völler
mit dem Kopf erfolgreich (beswser als Buchwald
zu seinen besten Zeiten). 1:0! Zu diesem Zeitpunkt machte ein Blick auf die
Blitztabelle klar: Deine
MuDDa ist in der Finalrunde! Nicht zu früh freuen, schon klar. Aber
alle Zeichen standen günstig.
In der zweiten Halbzeit erhielt der Fanblock unserer rosa Herzblätter Verstärkung:
Torwart Illgner hatte heute spielfrei und näherte sich dem Spielfeld mit
der schon erwähnten Überraschung: Eine Kiste Bier hatte er im öffentlichen
Personennahverkehr extra für diesen Anlass transportiert. Sogar noch kühl!
Er ließ sich sofort auf den neuesten Stand bringen und reihte sich in
die Scharen der Fans ein, die er mit seinem lauten Organ bald dominierte. Die
zweite Hälfte brachte mehr vom selben: In der Abwehr gab es ein souveränes
bis glückliches Bild. Insgesamt dreimal musste man sich herzlich bei Raimond
"Philip" Aumann bedanken, der den Ball vom Tor und Dreisatz vor dem
Niemandsland der Tabelle trennte.
Nach vorne konnte man gar von Übermut sprechen. (One-Touch-Football heißt
eigentlich nicht, dass man den Ball nach der ersten Berührung verliert.)
Die Vollpfosten ließen ihre Gegner aber immer besser ins Spiel kommen.
Diesen Fehler wird diese Saison keine Mannschaft ein zweites Mal begehen. Wenn
Dreisatz läuft, dann läuft es richtig. Der One-Touch-Football klappte,
und das war erst der Anfang.
Der einzige Grund, aus dem Fans sich in Zukunft nicht mehr gut an die zauberhaften
Kombinationen zwischen Möller, Völler, Brehme, Thomas "Fabi"
Berthold und Riedle erinnern werden: Auch diesen Höhepunkt wird dieser
Dreisatz in dieser Saison toppen können.
Leider gingen die Anstrengungen oft genug am Tor vorbei. (Google findet 268
mal die Kombination "Riedle Chancentod". Ab heute hoffentlich mindestens
eine mehr...) Nicht einer - mehrere Lupfer verfehlten das Gehäuse, Das
Gesetz der großen Zahl war auf Seiten unserer Helden, und in den zuschauenden
Fans wuchs die Hoffnung mit jeder vergebenen Chance. Die Geduld zahlte sich
in der 37. Spielminute aus, als der Ball vor dem Strafraum der Vollpfosten von
den Angreifern wie eine heiße Kartoffel durchgereicht wurde, bis in halbrechter
Position Möller freigespielt wurde. Freie Sicht aufs Tor, kurze Distanz,
Andi machte das einzig richtige: Einen Pass auf Rudi. Der hatte sich nämlich
mit einer anmutigen Körpertäuschung an seinem Gegenspieler vorbeigetanzt,
und befand sich in der Bewegung, als er den Ball auf sich zukommen sah. Wie
mit Frittenfett abgebrüht, schoß er nicht gleich, sonder setzte eine
Finte, die ihn beinahe selbst täuschte. Aber er gewann blitzschnell die
Oberhand und tat das, was ausser ihm an diesem Tag kein anderer Dreisatzspieler
tat: Er erzielte ein Tor. Jahrelanges Training an Illgner und Buchwald zahlte
sich aus: Er tunnelte den Torhüter, der sonst eine gute Figur machte, auch
noch dabei
Nach dem Spiel kannte die Freude keine Grenzen. Kurz unterbrochen durch eine
Videoanalyse der Partie FC Barcelona gegen Manchester United, feierte man ausgelassen
mit der bereits erwähnten Kiste bis in die morgen Stunden...
13.05.09=04.07.90
Remember Turin!
Die rosa Engel unseres Lieblingsvereins haben sich auf verschiedene Weise für
die besonderen Strapazen dieser englischen Woche fit gemacht: Während Matthäus
sich neben dem Telefon dehnte und auf den Anruf aus München wartete, machte
sich Riedle beim Taschenbillard noch einmal mit dem Spielgerät vertraut.
Klinsmann hielt sich in Kalifornien auf und reiste erst in letzter Minute an.
Für Thon dagegen hieß es Höhentraining. Allein Illgner (um ehrlich
zu sein, auch Riedle und Reuter) nutzte die spielfreie Zeit, um - zu spielen.
Im internatiolen Wettbewerb hütete er tapfer das Tor bei einer knappen
Niederlage seines Teams (Wundamo Dreibernd). Unnötige Folge dieses Einsatzes:
Eine leichte Handverletzung, deren Schwere Dienstag Abend noch nicht abzusehen
war. Am Mittwochmorgen hieß es kurzfristig aus dem Umfeld des Spielers:
Einsatz zumindest fraglich. Der Verein suchte eifrig nach Ersatz, und zum Glück
war er bald gefunden. Philipp "Aumann" erhielt am Nachmittag per Email
den Ruf aus der Vereinsführung: Sein dreizehnter und dreizehneinhalbter
Auftritt im Dreisatzdress standen bevor.
Denn um 20:00 standen gleich zwei Begegnungen auf dem Programm. Einerseits waren
noch 12,5 Minuten aus der Begegnung gegen den F.C. Maniacs nachzuspielen (wir
berichteten) und andererseits war die reguläre Partie gegen La Pinta angesetzt.
Ein großes Hallo gab es schon beim Warmmachen, ca. 30 Minuten vor Anpfiff:
War er es wirklich? Tatsächlich! Wider Erwarten näherte sich mit sicheren
Schritten und gepackter Sporttasche Bodo Illgner dem Platz. Nach kurzer Besprechung
der Torhüter war man sich einig, die Spielzeit brüderlich zu teilen.
Zuerst musste Illgner ran, um seine begonnene Spielzeit gegen die Maniacs zuende
zu bringen. Für ihn galt es, die Rekordzeit von 37,5 Minuten ohne Gegentor
auszubauen. (Ihm fehlten vor dem Spieltag nur noch 846,5 Minuten an Timo Hildebrands
Rekord.) Zuvorderst auf der to-do-Liste standen allerdings zwei Siege und sechs
Punkte für Dynamo. Dies würde, nebenbei gesagt, auch den vorzeitigen
Finalrundeneinzug für unsere Lieblingsmannschaft bedeuten.
Ungewohnt pünktlich ging das vorangehende Spiel zwischen F.C. Maniacs und
FC Internazionale zuende. Die Maniacs hatten sich beim 3:0-Ergebnis ordentlich
warmgeschossen, und brannten darauf, unsere Vorbilder in gleicher Manier fertig
zu machen. Aber auch der Dreisatz hatte sich aufgewärmt. Neben klassischen
Aufwärmtechniken wie "5 gegen 2", Herumstehen und Pinkeln gehen,
konnten zur Abwechslung sogar die Torhüter ein eigenes Aufwärmtraining
durchführen. Andi Brehme kam zudem von einer 16-stündigen Taktikschulung
an brandneuen computergestützen Modellen. Theoretisch, und wir betonen
dieses Wort, indem wir es wiederholen, also: Theoretisch konnte nichts schief
gehen.
Nach dem Anpfiff verlief die Partie wie vor der Unterbrechung, nur mit leicht
verbesserten Sichtverhältnissen. Ihre Schärfe hatte sie nicht verloren:
Es ging weiter körperbetont zur Sache. Die Maniacs versuchten, den tödlichen
Pass hoch und weit in die Spitze zu finden, der Dreisatz versuchte dagegen,
seine gewöhnt solide Abwehrarbeit mit kurzen, trockenen und gezielten Angriffen
zu krönen.
In der Abwehr gelang dies Berthold, Klinsmann und Matthäus mit bezaubernder
Raffinesse. Sie rührten den Beton gleichsam mit Puderzucker an. An der
Seitenline leckte man sich die Lippen, und dabei hatte das Passspiel noch gar
nicht begonnen.
Eine Freistosschance für die Gegner, nach Foulspiel von Völler kurz
vor dem Strafraum, sorgte für Diskussion, aber nicht für Gefahr vorm
Dynamotor. Im Sturm warteten abwechselnd Riedle, Völler, Augenthaler und
Brehme auf Futter von hinten. Sie wurden von ihren Mitspielern zunächst
auf Diät gesetzt. Entlastung kam von unerwarteter Seite. Matthäus
war es, der an der Mittellinie die Übersicht behielt: Sein Pass fand einen
günstig stehenden Gegenspieler, der einen Moment brauchte, um die Situation
völlig zu begreifen. Zeit genug für Klinsmann, in den Nahkampf zu
gehen. Wie ein Taschenspieler gewann er den Ball und legte ihn sich weit vor.
Mit Siebenmeilenschritten durchmaß er die gegnerische Hälfte. Ein
Blick auf die Pfütze am Spielfeldrand ließ an Jurassic Park denken,
bevor Klinsmann mit Raubtierinstinkt ins kurze Eck abzog. TOR! Sollte die 2:0-Führung
die Entscheidung sein? Wir verraten es Ihnen: Ja! Die wenigen Augenblicke bis
zum Abpfiff vergingen ohne Vorkommnis. Und ein großer Schritt in Richtung
Finale war getan.
Ohne Unterbrechung ging es gleich weiter. Würde der zweite Streich sogleich
folgen? In der langen Vereinsgeschichte gibt es leider mehr Beispiele für
Versagen, wenn es darauf ankam, aber was stirbt zuletzt? Die Hoffnung stirbt
zuletzt. Oder, Bushido? "Ich schenke Dreisatz mein Herz,
denn meine Hoffnung stirbt zuletzt." Genau, Bushido.
Zum Spielgeschehen: La Pinta, eine Mannschaft ohne einheitliche Tricots, mit
individueller Klasse und mit viel Einsatz, stand schon bereit. Dreisatz brachte
Reuter für Klinsmann, Augenthaler für Matthäus und Thon für
Berthold, außerdem begann diesmal Riedle im Sturm. Nach Absprache wurde
auch der Torhüter ausgetauscht: Philip "Aumann", in seinem dreizehnten
Spiel in rosa, stellte sich zwischen den Pfosten auf.
Der Pfiff des Schiedsrichters ertönte, und - Dreisatz kam nicht ordentlich
aus den Startlöchern. Das Erfolgserlebnis hatte die Spieler anscheinend
schläfrig gemacht, und in der Abwehr klappte die Zuordnung nicht immer.
Folgerichtig wurde es ein paarmal gefährlich vorm einheimischen Gehäuse.
Aber nur ein Ball blieb auch gefährlich. Über rechts setzte sich ein
gegnerischer Stürmer durch und drosch die Kugel ins lange Eck. Der Ball
war mit einem Affenzahn in Richtung 1:0 unterwegs, als die Zeit plötzlich
stehenblieb. Den Fans klappte in Zeitlupe die Kinnlade runter, als sie sahen,
dass da noch jemand ins lange Eck unterwegs war. Richtig geraten! Aumann hatte
ein Date mit dem Ball. In der langen Ecke. Und das würde er sich nicht
entgehen lassen. Er tauchte so schnell dorthin ab, dass ihm von der Dekompression
beinahe schwindlig wurde, aber zum Lohn durfte er den Ball sogar umarmen und
an die Brust drücken. (Und das beim ersten Date!)
Wie beflügelt schickte er direkt im Gegenzug Riedle auf die Reise. Der
Abwurf in den freien Raum fand seinen Mann, und Riedle entschied sich prompt
falsch, nämlich dafür, die Galerie zu beeindrucken. Sein Heber in
die lange Ecke hat sich wohl gegen Ende gewünscht, als Vollspannstoß
auf die Welt gekommen zu sein. Mit anderen Worten: Der (keineswegs immer sichere)
Torwart von La Pinta klärte zur Ecke, die (sprechen Sie bitte mit) nichts
einbrachte. Eine als Tätlichkeit bewertete Einlage brachte neue Aufregung:
Gegen Völler trat ein Gegenspieler nach hinten aus, das hieß: Fünf
Minuten Zeitstrafe, auch ein Symptom dafür, dass nun zunehmend Pfeffer
ins Spiel kam. Völler konnte weiterspielen. (O-Ton Völler: "Zum
Glück ist er nicht so lang!")
Also: Powerplay für Dynamo! Gewohnt souverän machte man zunächst
nichts aus der Überzahl. Aber dann: Baarns, Baarns - immer wieder Baarns
(wir meinen Matthäus)! Er wirbelte sich durchs Mittelfeld, riß sich
los und zog tödliche Pässe magnetisch an.Seine größte Möglichkeit
kam über rechts: Riedle wurde geschickt, flankte halbhoch, und - diesmal
wünschte sich Matthäus einen Längeren. Unterleib und - vorbei.
Zur Pause hieß es nach wie vor 0:0. Der Dreisatz durfte sich bei Aumann
für das Remis bedanken. In der Kabine erinnerte der Trainer kurz daran,
dass drei Punkte nur mit Tor möglich sind, und dann wurde schon wieder
zum Tanz gebeten.
Der Seitenwechsel war für unsere Jungs auch ein Hüterwechsel. Aumann
gab die Verantwortung zurück an Illgner (Sie zählen bitte mit: Im
Moment ist er 100 Minuten ohne Gegentor). Dreisatz kam besser ins Spiel, die
Abwehr fand sich wieder und bildete das gewohnt tragfähige Fundament für
gelegentliche Vorstöße. Die Ballbesitzstatistik wies immer größere
Vorteile für Dynamo auf. Der Ball lief in den eigenen Reihen, bisweilen
war die Anzahl der Stationen sogar zweistellig. Und auf einmal konnte Reuter
vorm Strafraum auf Riedle ablegen. Den Zuruf "Nimm doch den Linken!"
bezog Riedle in seine Vorüberlegungen ein, und setzte keinen anderen Fuß
ein, um die Kugel im Tor unterzubringen. Der Jubel im Dreisatzlager kannte jedoch
Grenzen, denn es waren noch knapp 16 Minuten zu spielen. Und La Pinta spielte
noch mit. Ihr Versuch, die Außen ins Spiel zu bringen, brachte einige
Ecken gegen Dynamo ein. Aber unsere Vorbilder waren in der Abwehr wachsam, die
Surjektivität ihrer Zuordnung war niemals gefährdet. Die Versuche
La Pintas aus der Distanz waren ebenfalls erfolglos. Besonders günstig:
Jede Ecke ließ die Zeit vergehen, die nun die wichtigste Dreisatzspielerin
war.
Getreu der Vereinsmaxime, dass Verteidigung der beste Angriff ist, konnte Dynamo
nach der Führung dem Spiel auch offensiv den eigenen Stempel aufdrücken.
Gleich zweimal bewährte sich die Kombination aus Brehme und Berthold. Berthold
wagte sich aus dem Schatten der Verteidigung in die gegnerische Hälfte,
wurde dort von Brehme (der darauf verzichtete, einen Trick zu machen) angespielt,
und netzte professionell ein.
Nein, das ist keine Wiederholung, aber kurz darauf wagte sich Berthold noch
einmal aus dem Schatten der Verteidigung in die gegnerische Hälfte, wurde
dort von Brehme (der darauf verzichtete, einen Trick zu machen) angepielt, und
netzte professionell ein. 3:0. In Worten: FUCKING DREI ZU FUCKING NULL.
La Pinta konnte sich nicht mehr nah genug an das dreisatzeigene Tor heranspielen.
In den verbleibenden zwei Minuten kam keine Gefahr mehr auf. Wenn ich die verehrten
Leser um den Endstand bitten darf? Dreisatz? (DREI!) und La Pinta? (NULL!) Danke.
Was das hieß, war allen klar: Eff Ih Enn Ah Ell Eh Er Uh Enn De Eh! Leider
nur für Minutenbruchteile hieß es auch "Humba, Humba, Humba,
Täterää". Die Ausschweifungen nach dem Spiel waren minimal,
denn für viele Spieler ist am Donnerstag schon der nächste Einsatz:
Mit Deiner (Ja, auch Deiner) MuDDa geht es gegen Mexiko 2. (Ein schlagbarer
Gegner: Immerhin hält die Mannschaft "Mexiko" im Moment nur Platz
4 der Nordamerikatebelle für die WM-Qualifikation.)
Lediglich die Veteranen Riedle und Illgner setzten sich an ihr Projekt "Zwei
Sixpacks in 4 Stunden" (nicht zu verwechseln hiermit).
Und wie alles an diesem Tag, sollte auch dies Erfolg haben. Prost Dynamo! Wir
sehen uns (spätestens) im Finale.
29.04.09
Ausnahmezustand auf Roter Erde Neuenheim
Heute Abend, fast zeitgleich mit den Kollegen aus Manchester und Arsenal, bereitete
sich eine überraschend hohe Anzahl von Dreisatzspielern neben dem vertrauten
Spielgelände auf das vorentscheidende Spiel der Unicupgruppe 2 vor: Nicht
weniger als die Weichenstellung vor der Schlüsselpartie gegen den Roten
Stern Mallorca stand bevor.
Das Schicksal war also zum Spiel angereist. Es hatte aber noch ganz andere Dinge
mit der Mannschaft vor. Eine Spielverzögerung verschob den Anpfiff auf
ca. 20:40. Das sorgte zwar für Championsleague-Atmosphäre, brachte
aber auch das Aufwärmprogramm der Mannschaft durcheinander.
Trotz kaltem Motor startete der Dreisatz hellwach! Die leichte technische Überlegenheit
der Gegner machte Dynamo mit Kampf und Laufbereitschaft mehr als wett. Matthäus,
Thon, Thomas "Fabi" Berthold, Klinsmann und Reuter gelang, in der
Abwehr eine surjektive Zuordnung zu den Gegenspielern herzustellen, und gezielte
Angriffe über die Außen brachten die nötige Entlastung. Nur
zweimal stieg der Blutdruck des eigenen Torwarts rapide an. Ein Fernschuss aus
verdeckter Position überraschte ihn, war aber zum Glück nicht platziert
genug und verpuffte in seinen Armen. Gefährlicher wurde es gegen Ende des
ersten Durchgangs, bei einer scharfen Hereingabe von der rechten Seite. Hier
zeigte der Dreisatz seine Klasse durch einen defensiven Geniestreich: Indem
die ganze Abwehr sich gegen den flankenden Spieler einsetzte, ihn aber trotzdem
zum Pass kommen ließ, waren die zwei in der Mitte frei stehenden Stürmer
gezwungen, sich gegenseitig zu behindern. So trudelte der Ball gefahrlos ins
Tor-Aus.
Auf der anderen Seite ergab die wohldosierte Offensive mehrere Schussmöglichkeiten
für Augenthaler, Klinsmann und Riedle die diese aber zunächst nicht
im Tor unterbringen konnten. Zwei Minuten vor der Halbzeit wurde Matthäus
herrlich auf der linken Seite freigespielt und tankte sich durch, den anschließenden
Schuss konnte der Torwart nicht festhalten und Riedle stand goldrichtig! Zum
dritten Mal in dieser Spielzeit ging ein Dreisatzteam mit 1:0 in Führung.
So ging es auch in die Halbzeit. Es fand ein fliegender Wechsel statt, und der
Ball lag schon anstoßbereit am Mittelpunkt. Aber einige Spieler beider
Mannschaften machten den Schiedsrichter auf das schwindende Sonnenlicht aufmerksam.
Bei ausgefallenem Flutlicht war die berechtigte Frage: Könnte man die verbleibenden
25 Minuten würdig zuende bringen? Erinnerungen an das Spiel Hannover 96
gegen Energie Cottbus 1997 (oder 98?) wurden wach. Zum Glück für den
Sport sahen die Fans davon ab, sich gegenseitig zu beschuldigen. Man kam nach
einiger Diskussion überein, die verbleibende Zeit auszuspielen. Bei diesem
Spielstand sah es günstig aus für unsere Freunde in rosa.
Beide Mannschaften kamen problemlos wieder ins Spiel, und die ersten Minuten
der zweiten Halbzeit glichen den letzten Minuten der ersten: Kompakte Dreisatzverteidigung
gegen streckenweise glänzende Technik auf Seiten der Maniacs. Bald jedoch
sahen beide Mannschaften keine Sonne mehr. Es gab keinen Silberstreif am Horizont,
kein Licht am Ende des Tunnels, und das alles ist keineswegs im übertragenen
Sinne gemeint.
Diese astronomischen Verhältnisse hätten keine Überraschung
sein sollen, trafen Spieler und Schiedsrichter jedoch in dieser Härte unvorbereitet.
Der Dynamo versuchte es weiterhin mit spielerischer Offensive, die Maniacs gingen
das Problem kreativer an. Sie setzten nun häufiger hohe Bälle und
Distanzschüsse ein, die bei den neuen Sichtverhältnissen ungleich
schwieriger zu berechnen waren. Es gelang aber nur selten, das ganze Spielfeld
zu überbrücken, und praktisch keine Chance war auf Seiten des F.C.
Maniacs zu verbuchen.
Das munterte den Dreisatz auf, der in der Folge ungeahnte individuelle Qualität
entfaltete. Berthold spielte sich im Schutze der Dunkelheit über rechts
durch Abwehrspieler um Abwehrspieler, kam sogar noch zum Pass auf Riedle, der
aber drosch den Ball in den Nachthimmel, was ja jedem mal passieren kann.
Das Spiel sollte aber durch ganz andere Vorgänge weiter an Brisanz gewinnen.
Bei einem Angriff der Maniacs verfolgte Augenthaler seinen Gegenspieler bis
an die Grundlinie und blockierte ihn auch bei dem Versuch zu flanken. Dabei
traf ihn der Ball wohl am Arm, was heftige Proteste zur Folge hatte. Von Spielern
der Maniacs und ihren Unterstützern wurde vereinzelt ein Neunmeterpfiff
verlangt, und der Schiedsrichter musste zum ersten Mal eingestehen, dass bei
diesem Licht ihm keine adäquate Einschätzung der Situation möglich
wäre. Da der Dreisatz seinerseits keine strafwürdige Aktion erkannt
hatte, ging es mit Eckball weiter. Aber die Schärfe nahm zu.
Wenige Momente später hatte Riedle eine weitere Möglichkeit. Sein
offenbar nicht nachtblindes Auge, das eine falsche Stellung des Torhüters
erkannte, und die Erinnerung an Lars Ricken ließen ihn einen Heber aus
der eigenen Hälfte versuchen. Ob Glück oder Können, lassen wir
mal dahingestellt sein, aber die Flugbahn des Balles ließ in ihrer Perfektion
an einen Regenbogen denken, an dessen anderem Ende nicht nur ein Topf mit Gold,
sondern auch die 2:0 - Führung und damit möglicherweise die Spielentscheidung
winkte.
Aber weit gefehlt! Der Torwart versuchte, seinen Fehler wettzumachen, und warf
sich in die Schussparabel. Mit welchem Körperteil er den Ball abwehrte,
wird wohl nie völlig geklärt werden können. Jetzt waren es die
Spieler von Dynamo, die sich besseres Licht oder zumindest einen Schiedsrichter
mit Nachtsichtgerät wünschten.
Der Spielverlauf durfte Dynamo Selbstvertrauen geben. Nach 10 Minuten wagten
sich auch die Säulen der Abwehr, Thon und Reuter, in die gegnerische Hälfte.
Und wie! Gemeinsam trieben sie den Ball vor den gegnerischen Strafraum, wo sich
Thon mit beeindruckeder Eleganz gegen gefühlte zehn Gegner durchsetzte,
gekonnt auf Reuter ablegte, der den Sportsgeist besaß, den Ball neben
das leere Tor zu spielen.
Noch fünf Minuten. Es ist längst kein Licht mehr da. Schlimmer noch.
Es ist Dunkelheit da. Für Dreisatz gilt es, die Führung festzuhalten.
Der Ball ist kaum zu erkennen. Nur an der Bewegung der Gegner kann man ablesen,
wo er ist. Man ruft jetzt mehr, um sich zu orientieren. Jeder Spieler zählt
die Herzschläge, dem Abpfiff entgegen. Da kommt der Ball wieder in die
Nähe des eigenen Strafraums. Hektisch organisiert sich die Verteidigung.
Wenn dieser Ball nicht drin ist, dann ist man dem Sieg ein gutes Stück
näher. Der Pass kommt auf den Mittelstürmer. Er wird von Augenthaler
verteidigt, der die Gefahr für den Moment gebannt hat. Augenthaler spielt
den Ball ins Aus, als - der Mittelstürmer zu Boden geht.
Die Spieler des Dreisatz fühlten sich an die italienische Nationalmannschaft
erinnert. Die Spieler der Maniacs forderten eine Strafe für Augenthaler
und einen Strafstoß. Auch wenn der Autor dieses Berichts eine Meinung
zu dem Thema hat, muss er die Frage hier offen lassen. Fünf Minuten Streitgespräch
im Strafraum über das vermeintliche Foul führten zu der Einsicht,
dass ein Weiterspielen keinen Sinn hätte. Beim Spielstand von 1:0 war die
Gefahr einer weiteren, ähnlichen Situation einfach zu groß.
Lange stand man noch, um zu klären, erstens, ob die verbleibende Zeit an
einem späteren Termin nachgespielt werden sollte (ja), und ob dann noch
weitere 5/10/15 Minuten nachgespielt werden sollten. Nach Hin und Her kam man
auf eine Zeit von 12,5 Minuten, nachzuspielen an einem noch bekanntzugebenden
Termin.
(Dynamo Dreisatz freut sich, schon jetzt bekanntgeben zu können, dass für den Nachholtermin vom Verein eine begrenzte Menge Eintrittskarten
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!GRATIS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
zur Verfügung gestellt werden. Rechtzeitige Anmeldung
ist erforderlich.)