(Spiel) Berichte (Wintersemester 2009/2010)


Statisken zur heutigen Trostrunde:

Sonnenaufgang: 08:02 Uhr
erstes Spiel: 9.45 Uhr
Sonnenuntergang: 17:16 Uhr
letztes Spiel: 22.30 Uhr
Anwesenheitsdauer: 840 min
Anwesenheit: Hauke 100%, Alex 100%, Jochen 100%, Peter 100%, Michi 54%, Zwuggl 46%, Hannes 62%, Manu 46%, Michi2 46%, Roman 23%
Spielzeit: 150 min
Torverhältnis: 20:6
Tore pro Minute: 0.13
Gegentore pro Minute: 0.04
ungeschlagene Zeit: ca. 720 min
Anzahl der verbrauchten Taschentücher: 80 +/- 5
Anzahl der zugefrohrenen Autotüren: 2
Anzahl der Eigentore: 0
Anzahl der Gegentore nach Eckbällen: 0
Anzahl der erziehlten Toren nach Eckbällen: 2
Anzahl der Hallen: 2
Konsumierte Kaffees: 6
gegessene Bannanen: 7
200 Dreisatz Tor im Unicup war das 2:0 im Spiel gegen Zeus Amok


 

No Baarns today!

"18?" "Ja." "20?" "Klar." "2?" "Sicher." "Null?" "Weg."

"Muss ich jetzt mehr sagen?" "Genau." "4?" "Türlich." "6?" "6 gibt's nicht." "Dann bin ich halt weg."

"O.K. Was spielst du?" "Herz Hand."

 

So begann der Spieltag für die Kartenfüchse der Achse Riedle - Buchwald - Illgner. Statt 2 gegen 2 konnten sie in der Vorbereitung nur 2 gegen 1 spielen. Es war natürlich unmöglich, den Ausfall von Schlüsselspieler Pierre Littbarski zu kompensieren, der in einem schweren Auswärtsspiel gegen Gustav Mahler aufgestellt war. Herz Hand - so begann es; und Hand aufs Herz: So ging es auch weiter. Und Dynamo Dreisatz hatte sich nicht überreizt. Bei unserem Team ist es eben nie ein Fehler, Herz zu spielen. Der Ausfall der zentralen Figur Matthäus machte zwar eine weitere Beule in die Karosserie Dynamos, aber mit Berthold und Brehme lagen noch 2 Buben im Skat. Sie stießen als letzte zum mit Reuter, Augenthaler, Buchwald, Riedle und Illgner stark besetzten Team.

Littbarskis und Matthäus' Platz in der Kabine blieben leer. Ohne zwei, Spiel drei.

Doch zunächst zu Spiel 1: Im Gegensatz zum Leben war der erste Gegner Dynamos ein PonyHof, der zudem ohne viel Mühe durch die Dreisatz - Abwehhreihe galoppierte. Endstand 2:0. Unsere Helden. Am Boden. Der erste fette Stich abgegeben, die zwei höchsten Trümpfe abwesend. Der Weg war noch lang, und der Atem war kurz. Es hieß also auf zum Atem und Farbe bekennen gegen Lokomotive Leibniz.

"Was war noch mal Trumpf?" musste sich Dynamo schon nach 30 Sekunden fragen, als ein von rechts in die Mitte gegebener Ball zum 1:0 für die Gegner wurde. Es gab eigentlich keinen Mannschaftsteil, der sich diesen Gegentreffer nicht zum Vorwurf machen konnte. Grund eigentlich auch, sich einzuigeln und abzuwarten. Sollte man die Partie schenken? War überhaupt noch ein Weiterkommen möglich? Aber nichts da. "Herz ist Trumpf!" gab Dynamo selbst die Antwort und egalisierte im Handumdrehen. Berthold spielte gleichsam ein Herz-Solo. Tief in der eigenen Hälfte klebte er sich die Kugel an den Fuß, umtanzte jeden Gegner zweimal und dachte sogar daran, den Ball im Tor unterzubringen. War Berthold die Adrenalinspritze ins Herz, die Dreisatz ins Leben zurückholte? Diese Frage blieb nur wenige Momente offen, denn komischerweise erhöhten Buchwald, und Riedle sogar zweimal, zum Endstand von 4:1. Für Dynamo. 3 Punkte. Mehr als so mancher Marienkäfer. Eintagsfliege oder Dauerbrenner? Bleiben Sie dran für die Fortsetzung in drei, zwei eins,

Jetzt! Weiter gehts mit der Partie Dynamo vs. Eko United (nicht zu verwechseln mit Eko Fresh). Ein oft gefährdeter 1:0 - Sieg, den unsere Halbgötter nicht nur dem Mann verdanken, der knipst wie ein Lichtschalter: Kalle Riedle, sondern mindestens ebensosehr einer Abwehr aus Granit, so wie einst Real Madrid. 6 Punkte. Mehr als mancher Verkehrssünder. Aber keine Garantie fürs Weiterkommen. Die war erst im darauffolgenden Spiel im Angebot, der alles, aber auch wirklich alles entscheidenden Partie

Dynamo Dreisatz gegen S.C. Neckarelz. Frei vom Herzen weg - wie man sie eigentlich nur privat, aber selten auf dem Platz erlebt, spielten unsere Lieblingsverlierer, als wären sie alles andere als das. Lieben tun wir sie trotzdem. Nach dem Spiel befragte Zuschauer konnten keinen Unterschied angeben zwischen dem Spektakel, das unsere rosa Halbgötter boten, und der Jan - Simak - Show. Kurz die Eckdaten: 1:0 durch Jan Simak (Kalle Riedle). 2: 0 durch Jan Simak (Kalle Riedle). 2:1 durch einen Spieler von Neckarelz (nicht Jan Simak).3:1 durch Jan Simak (Klaus Augenthaler, mit einem, lassen sie uns das an dieser Stelle sagen, verdammt sagenhaften Winkelknaller von rechtsaußen). 4:1 durch Jan Simak (Kalle Riedle, Freistoßtor). 5:1 durch Jan Simak (Kalle Riedle). 6:1 durch Jan Simak (Guido Buchwald, übrigens großer Fan von Jan Simak). Endergebnis 6:1. Spieler des Spiels: Jan Simak.

Nebenbei bemerkt: 9 Punkte. 9 Punkte in Sport ist schon mehr, als so mancher Leistungssportler hatte. Hoch die Herzen! Aber Weiterkommen? Wie immer herrschte bei den Spielern Skepsis, die aber nach kurzer Betrachtung der Tabelle ausgeräumt werden konnte. Ab 12:37 gab es im Dreisatz - Wörterbuch nur noch einen Eintrag: SIGNALHUNDE (wir meinen natürlich "Finalrunde"). Wir wünschen an dieser Stelle allen Lesern dieses Beitrages etwas Besseres zu tun und natürlich gutes Wetter, viel Erfolg in der Formel 1 und FROHE WEIHNACHTEN

 

 


Es ging um die Wurst!

Es gibt Schokolade für Vögel, es gibt Schönheitskuren für Katzen, und Wunder gibt es bekanntlich immer wieder. Aber gab es auch eine Chance für deine Mudda, in die Finalrunde des Unicups einzuziehen?

Sie werden es bald erfahren.

Aber Geduld. Erfahren Sie zunächst alls über den Anfang eines Spieltages (engl. matchday) der von folgenreichen Schiedsrichterentscheidungen, Bananen, Schweiß, Tränen und zwei Toren von dem Mann, den sie alle nur "Mr. Fireball" nennen, geprägt war. Kennzeichnend war außerdem die Abwesenheit von Baarns. Bei Tagesanbruch erhoben sich die Spieler wie von Geisterhand aus ihren Betten, in die sie nur Minuten zuvor gefallen waren. Nachdem sie ihr Kinn gepackt und ihre Sporttasche rasiert hatten, ging es zum Austragungsort, wo Spieler Deiner (auch Deiner!) Mudda aus allen Himmelsrichtungen zusammenströmten. Im zeitigen Aufstehen hatte Deine Mudda allerdings gegen die Toni und Kollegen den Kürzeren gezogen. Die Pokalinhaber zogen bereits ihre Bahnen in der dunklen Halle, während die Fans, praktischerweise identisch mit der Mannschaft, ein Transparent entrollten. Die Frage, die sich heute jeder stellen würde: Eignen sich Juristen besonders gut dazu, den Titel zu verteidigen?

Gleich im ersten Spiel ging es an die Beantwortung dieser Frage. Während der Vfl Germania Leer seine Mannschaft aus der Oberliga Niedersachsen/Bremen zurückgezogen hat, was dem BSV Kickers Emden mindestens den 16. Platz der Tabelle sichert, dachte Deine Mudda überhaupt nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen. Sie erweiterte sogar spontan den Kader für das erste Spiel.

Anpfiff im zu dieser Zeit noch ausgestorbenen WM '82 - Gedächtnisauditorium. Es war schnell klar, dass diese Begegnung auf Augenhöhe stattfand (so ähnlich wie das Spiel Schottland gegen Neuseeland bei der WM '82). Die zu dieser Uhrzeit bereits hellwachen Abwehrreihen ließen kaum eine Möglichkeit zu. Ein Eckball brachte schließlich die Hinterleute Deiner Mudda in Bedrängnis und Toni und Kollegen die nicht unverdiente Führung. Nach einem dummen Querpass erhöhten die Titelträger noch auf 2:0. Deine Mudda ließ nicht nach und kam in gefährliche Nähe des Tores, als ein märchenhafter Pass von Daniel, der standing ovations in allen Zuschauerreihen auslöste und noch 2020 von Oliver Geißen als einer der 2500 krassesten Unicup-Zuspiele gefeiert werden wird, von Peter nicht adäquat verwertet werden konnte. Für dieses Mal verzichtete der Stürmer auf die Chance, sich in die Torschützenliste einzutragen (wie z. B. Paolo Rossi bei der WM '82).

Mit einer Niederlage ist bekanntlich noch alles drin. Neues Spiel, neues Glück, neuer Gegner. Bei der WM '82 war Deutschlands zweiter Gegner bekanntlich Chile, das mit u.a. einem Hattrick von Karl-Heinz Rummenigge geschlagen wurde. Heute ging es im zweiten Spiel gegen die Phikicker, und Karl-Heinz Rummenigge war weit und breit nicht zu sehen.

Das Spiel begann wie immer mit einem unnötigen Gegentor. Deine Mudda wurde diesmal allerdings für das Gegenhalten belohnt: Der Ausgleich fiel in der 11. Minute (so wie das Tor von Gabor Pölöskei gegen El Salvador bei der WM '82). Philipp brachte das Ding nach Vorarbeit von Alex und Peter im Kasten unter.

Ein Punkt ist kein Pappenstiel, und bekanntlich kam Italien bei der WM '82 mit drei Unentschieden durch die Vorrunde und noch viel weiter.

Gegen Atlético Erasmus wird aber wieder auf Sieg gespielt, denn - frei nach Uli Hoeneß - im Unicup kann man nicht auf Unentschieden spielen. Eine Mannschaft, die sich vor allem durch einen guten Spieler in gelben Stutzen auszeichnete, ging überraschenderweise nicht früh in Führung. Stattdessen entspannte sich ein intensiver, aber fairer Kick. Chancen allerdings blieben rar, bis der Ball einmal ruhte. Es war nicht mehr viel Zeit, als Daniel ihn endlich auf den Kreuzungspunkt von Tor- und Seitenauslinie legte, anderthalb Schritte rückwärts machte, einen wieder vorwärts, und mit dem Fuß gegen die Pille bumste. Sie wartete nicht lang und rauschte dem Strafraum entgegen. Der Fahrtwind verursachte ihr leichte Übelkeit, als auch schon der Schaffner sagte: "Nächster Halt: Peters Fuß". "Oh, da steig ich um", sagte der Ball, "und wechsele die Richtung." Momente später saß er im ICE Richtung Tor, der ohne Zwischenhalt sein Ziel erreichte. Endstation Drei Punkte, alle aussteigen.

Aber es war nur ein Traum. Seine Reise war außerplanmäßig, der Ball hätte gar nicht erst antreten dürfen. Der Mann mit der Pfeife wies ihn und Deine Mudda zurecht, gab das Tor nicht, was der Meinung der meisten Spieler von Atlético entsprach, aber Deiner Mudda sehr mißfiel. Ein Deiner Mudda nahestehender Informant, der nicht genannt werden will, behauptete sogar, es habe sich um die gröbste Fehlentscheidung gehandelt, seit bei der WM '82 Charles George Reinier Corver Harald Schumacher nicht vom Platz gestellt hat.

Null zu Null blieb der laut beklagte Spielstand. Nur noch ein Unentschieden trennte Deine Mudda von Italien bei der WM '82. Noch war alles möglich.

Die letzte Partie des Tages: gegen Barfuss, Bier und Todesmut. Sollte Deine Mudda nicht verlieren, und sollten die anderen Teams richtig spielen, wäre die Finalrunde Realität. Also los! Wie immer begann das Spiel mit einem unnötigen Gegentor, so ähnlich wie die Partie England - Frankreich bei der WM '82. Aber sie kennen Deine Mudda mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie niemals aufgibt.

Das Angriffsspiel Deiner Mudda schwappte mehr und mehr in die gegnerische Hälfte und manchmal sogar ans gegnerische Tor. Ein Traumpass von Alex (fast, aber nicht ganz, so gut wie der von Daniel) erreichte Peter rechtzeitig, und gab ihm die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen, welche er nutzte (diesmal auf angenehme Weise anders als bei dem von Daniel). Eine gute, und im Falle von Zwuggl fast masochistische Verteidigungsarbeit machte die Bemühungen von Barfuss, Bier und Todesmut unwirksam, und beim Abpfiff lautete der Spielstand 1:1. Ein Abpfiff übrigens, der Deine Mudda einer gigantischen Chance beraubte. Hätte der Schiedsrichte 10 Sekunden nachspielen lassen, wer weiß, was Peter allein vorm Tor mit dem Ball alles angestellt hätte.

So aber hieß es wie bei Italien bei der WM '82: 3 Unentschieden, 3 Punkte. Im Gegensatz zu Italien bei der WM '82 hieß es allerdings: Arrivederci, Mamma Mia. (Zu deutsch: Wiedersehen, deine Mudda). Richtig besiegelt war das Ausscheiden zwar erst, als Atlético Erasmus das 2:1 gegen die Phikicker erzielte, aber in Gedanken befand man sich da schon im Entmüdungsbecken.

Aber wie bei der WM '82 gilt auch im richtigen Leben: Es kommt nicht immer die bessere Mannschaft weiter.